Angeregt durch eine Gruppe beim Facebook, stelle ich hier ebenfalls mal in loser Reihenfolge meine Motorräder vor. Bis vor knapp 2 Jahren war ich ja noch aktiver Biker, bevor die Gesundheit nicht mehr mitmachte und die Erkenntnis reifte, dass der „Verbrenner zum Spaß“ ausgedient hat.
Den Anfang macht meine DUCATI 500 SD. Ein recht seltenes Bike und vor allem eine echte italienische Diva. Importeur und Erstbesitzer anno 1977 war kein geringerer, als Fritz Röth aus Hammelbach/Odw., den ich Anfang der 90er anlässlich einer der legendären Schwarzpulver-Rallyes kennenlernen durfte. Vielleicht gibt es über meine Teilnahmen an dieser Veranstaltung mal einen separaten Beitrag.
Im Jahr 1988 bin ich wochenlang um dieses Motorrad herumgeschlichen. Es stand zum Verkauf in einer „grauen“ Ducatiwerkstatt in Reichelsheim/Odw., in der mein Freund seit Kindergartentagen, Andreas, seine 1000er Hailwood Replica zur Reparatur hatte. Entgegen der Warnungen des Ducatisti Rüdiger, ich werde nicht viel fahren, dafür umso mehr schrauben, musste ich das Motorrad haben. Damit begann eine schöne Zeit, auch wenn ich die Kiste das ein oder andere Mal angezündet oder im Baggersee versenkt hätte…
Am Anfang lief das Motorrad recht zufriedenstellend und brachte mich zu vielen Treffen, über die Alpen und nach Frankreich. Doch mit zunehmender Fahrleistung kamen die Krankheiten des Motors zu Tage. Die Ventilsteuerung machte als Desmodromik dabei immer eine gute Figur. Lediglich der Kopf verzog sich gerne und wurde dann an der Kopfdichtung undicht. Dies war der Bauart mit dem mittig angeordneten Kettenschacht geschuldet. Diese Kette trieb die zweigeteilte Nockenwelle an und der Schacht war massiv gegossen. Dazu aber der große Abstand der äußeren Stehbolzen und die Kombination aus Aluminiumguss und Grauguss, da war Verzug angesagt. Mit ein Grund, warum dieser Bauart und Baureihe kein großer Erfolg gegönnt war. Ducati schämte sich dermaßen dieses Modells, dass es sogar in der Literatur so gut wie keine Erwähnung fand.
1990 strandete ich in Suhl auf der Anreise zum 1. Deutsch-Deutschen Motorradtreffen mit gerissenem Gaszug und nur dem Improvisationstalent der DDR-Schrauber war es zu verdanken, dass dieses spezielle Bauteil instandgesetzt werden konnte. Den endgültigen Entschluß zum Verkauf gab es aber dann, als ich 1991 die Kontakte der Zündung ersetzen musste/wollte und diese nicht mehr lieferbar waren. Nicht für Geld und gute waren diese aufzutreiben. Nicht in Deutschland oder auch in Italien. Es gab nix! Einen Umbausatz auf kontaktlos hatte auch noch niemand anzubieten. So gab ich in der großen Motorrad-Zeitschrift ein inserat auf und es fand sich tatsächlich ein Liebhaber aus dem Norden Deutschlands, der sich ihrer erbarmte.
Danach kam ein motorradloser Herbst und Winter. Ich lebte und arbeitete zu dieser Zeit in der Nähe von Dresden und war eh total damit beschäftigt „blühende Landschaften“ aufzubauen. Bis dann das Frühjahr 1992 kam. Aber das erfahr ihr in Teil 2 dieser Reihe…