Solarthermie – Anlage kurz vor der Explosion

Es bewahrheitete sich mal wieder der alte Spruch: „Wenn man nicht alles selber macht!“

Schon an den wenigen kalten, aber sonnigen Tagen nach Inbetriebnahme der Solarthermieanlage im Winter, wunderte ich mich über Druckschwankungen und eine doch recht hohe Temperatur an den Röhrenkollektoren, maß dem aber keine besondere Dringlichkeit zu und wollte das Frühjahr abwarten. Dann wollte ich den Heizungsbaubetrieb nochmal kontaktieren. Aber es kam anders.

An einem kalten, aber sehr sonnigen Tag im März kam ich nach der Arbeit zu Hause an und wunderte mich im Flur über einen seltsam süßlichen Geruch. Der Blick aufs Display der Anlage verriet mir nur eine relativ hohe Temperatur und einen Druck, der zwar hoch, aber noch unter dem Ansprechdruck des Sicherheitsventils lag. Ein paar Tage später, es war ein Samstag und ich war zu Hause, eine ähnliche Wetterlage und ich hörte plötzlich Schläge aus dem Heizraum. Ich riß die Tür auf und stand mitten im Dampf, einem türkischen Dampfbad nicht unähnlich. Schwül, heiß und leicht klebrig war die Luft. Was war passiert? Die Anlage hatte übergekocht, Temperatur und Druck stiegen in wahnwitzige Höhen und zu allem übel platzte der vom Installateur angebrachte Schlauch am Sicherheitsventil ab. So schoß die ganze heiße Brühe in den Raum, anstatt in den zum auffangen bereitgestellten Behälter.

Hier ist die Temperatur schon wieder etwas runter…
Ein Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf der Soleflüssigkeit von rund 50 Kelvin…
Druck schon runter auf 5 bar! Aber immer noch zu viel. Dazu der Schlauch, welcher vom HZB noch nicht mal mit einer Schelle gesichert war

Das war der Tag an dem mir der Kragen platzte und ich mich in verschiedenen Foren über Funktion, Fehlerquellen und -ursachen schlau machte. An einem Sonntag habe ich dann mit einem engagierten Heizungsbauer aus Süddeutschland eine virtuelle Begehung der Anlage durchgeführt und von ihm wertvolle Tipps zur Behebung der Fehlerursachen bekommen! Unter anderem riet er mir zur Anschaffung einer Füllstation mit Pumpe, damit ich die Anlage, auch in Zukunft, eigenständig spülen und ordentlich entlüften kann. Das entlüften sollte unter Druckstößen (also immer wieder schließen und öffnen am KFE-Hahn) geschehen, damit die Luftblasen in der Anlage mitgerissen werden. Diese setzen sich nämlich gerne in den Erhebungen der Wellrohre fest. Die Wellrohre gehen von der Decke im Heizraum aus, unterm Dachentlang, bis zu den Kollektoren.

Die Pumpstation (Füll- und Spülstation), teilweise mit Soleflüssigkeit im Behälter. Kosten nicht ganz 300,00 €

Also besorgte ich mir die Füllstation im großen Online-Warenhaus, sowie 30 Liter frische Wärmeträgerflüssigkeit (Tyfocor) und machte mich an einem dunklen Tag an die Arbeit. Nachdem ich gut 3 bis 4 Stunden die Anlage immer wieder gespült und entlüftet hatte, zeigten sich am nächsten (sonnigen) Tag auch erste brauchbare Ergebnisse. Seitdem (06.04.24) läuft die Anlage nun ohne jede Störung oder Fehlermeldung!

Solarthermieanlage – Fertigstellung erfolgt

Am Freitag, knapp 7 Wochen nach dem tragischen Ereigniss, wurde die Solarthermieanlage von einem, mit unserem verstorbenen Installateur ebenfalls befreundeten Installationsbetrieb final verdrahtet und hydraulisch korrekt angebunden. Bisher lief diese ja im „Notbetrieb“, da einer der Fühler defekt war, das Zirkulationsmodul für die Frischwasserstation noch bestellt werden und diverse Kleinarbeiten erledigt werden mussten.

Zum Glück konnte ich all die vorgefertigten Isolierungen und Verkleidungen mittlerweile zusammentragen und am Pufferspeiocher montieren

Nun kann das Feintuning an den Regelungen für das Zusammenspiel zwischen fossilem Ölkessel, Solarkollektoren und Pufferspeicher beginnen, um eine möglichst hohe solare Ausbeute zu erreichen. Wenn denn mal irgendwann auch der Schnee von den Kollektoren abgetaut ist. In der Zwischenzeit (also eher so zwischen Weihnachten und Neujahr) werde ich die noch fehlenden Stücke der Rohrisolierung aufmessen, besorgen und montieren.

Solarthermieanlage – Am Anfang stehen viele ???

Einleitung: Die Berichte in dieser Kategorie erfolgen zeitversetzt, da im voraus nicht abzusehen war welche menschlichen Tragödien sich im Verlauf des darauf folgenden Jahres abspielen werden…

Bereits am Jahr machten sich die Holde und ich Gedanken daüber die bestehende Heizungsanlage im Haus zu „ertüchtigen“. Unabhängig von diesem Despoten, der die Welt in eine Energiekrise trieb. Der Zufall wollte es halt, dass alles in einem Zeitraum ablief. Grundlegend ist anzumerken, dass unser Haus aus dem Jahr 1978 ist und eine recht gute Bausubstanz aufweist. Der ölbefeuerte Kessel ist aus Guss, „erst“ knappe 15 Jahre alt und liefert recht gute Werte bei einem moderaten Ölverbrauch. Lediglich die Heizkörper müssten in der von uns bewohnten Souterrainwohnung ausgetauscht werden. Eine Fußboden- oder Wandheizung scheidet aus Gründen der Bewohnbarkeit während des Umbaus aus. Zum Zeitpunkt der Überlegungen weilte zudem noch meine Schwiegermutter unter uns und bewohnt das Erdgeschoss.

Der erste Schritt bestand darin einen kompetenten Energieberater zu ermitteln, der unabhängig von Industrie und Handwerk arbeitet, sein „Handwerk“ versteht und zudem Verständnis für „Otto Normalverdiener“ und sein Konto besitzt. Meine alten Beziehungen und Kontakte in die Heizungsbranche erwiesen sich dabei als recht hilfreich und das Scouting führte zum Recruitingprozeß. Somit ging es im Juni 2022 los. Es wurde also Bestandsaufnahme gemacht, Ideen gesammelt, Vorschläge gemacht, wieder verworfen und so weiter. So wurde dann final ein Sanierungsplan und eine Umsetzungshilfe erstellt und die erforderlichen Unterlagen bei der BAFA eingereicht. Wohl wissend, dass es eine lange Zeit bis zu deren Genehmigung dauern wird.

Im zweiten Schritt versuchten wir nun einen Heizungsbauer zu finden. In diesen Zeiten gleicht das ja eher einer Jagd nach einem Einhorn oder ähnlicher Fabelwesen. Aber wir hatten wieder mal Glück und das pflegen alter Beziehungen, in diesem Fall der Frau, zahlte sich aus. Ein Freund und gleichzeitig der Ex-Mann der besten Freundin, mittlerweile selbstständig tätig sagte uns zu, die erforderlichen Materialien zu bestellen und einzubauen. Dazu wurde die Garage der Frau zum Lager umfunktioniert um die tropfenweise gelieferten Komponenten zwischenzulagern.

Das Konzept kann man wie folgt zusammenfassen:

  • Austausch der Heizkörper in der Souterrainwohnung, mit dem Ziel die erforderliche Vorlauftemperatur von 65° C auf 50° C zu senken. Zusätzlich ausmauern der Nischen um Wärmeverluste zu minimieren
  • Ergänzung der Heizungsanlage um einen Pufferspeicher (800 l), mit Solarthermie (Röhrenkollektoren) und Austausch der statisch laufenden Pumpen gegen energiesparende selbstregulierende Pumpen
  • Entfernung des vorhandenen Warmwasserspeichers (160 l, Trinkwasser) aus dem System und dafür erfolgt die Warmwasserbereitung im Durchlauferhitzerprinzip mittels Wärmetauscher über den Pufferspeicher
  • Der Ölkessel heizt nur noch bei Bedarf den Pufferspeicher auf. Sollte der Ölkessel die Grätsche machen, kann dieser durch ein anderes, hybrides System ersetzt werden. Was das sein wird? Keine Ahnung. Abwarten welche Technik oder Energieträger die Zukunft bereit hält. Von Holz über Gas (Flüssig- oder Biogas), Wasserstoff, Biofuels oder Wärmepumpe ist nun alles möglich.
  • Austausch der Fenster (Souterrain 2023/Wohnung EG ca. 2025) gegen 3-fach Verglasung und der Eingangstür. Die alten Fenster waren noch aus Holz mit Doppelverglasung. Die alte Tür aus Holz und mit einem einfach verglasten, feststehenden Teil.

Damit waren die Eckdaten festgelegt und es konnten Angebote eingeholt werden und die Kalkulation der Kosten abgeschlossen werden. Im Januar 2023 wurde die Fördersumme von knapp 18k € für den ersten Abschnitt genehmigt und damit konnten auch die Aufträge an die Handwerker final erteilt werden.

Los ging es Mitte Februar mit der Tür und den Fenstern. Davon erzähle ich demnächst mehr. Stay tuned…

Oppel Combo: Der Rohbau im Inneren steht

Der Winter dauert ja in diesem Jahr etwas länger, so kam ich erst in den letzten Tagen wieder dazu, etwas am Innenausbau des Microcampers weiter zu basteln.

Ergebnis: Der Rohbau steht. Nur noch Bodenlegerarbeiten und Kleinkram müssen ausgeführt werden. Die nächsten größeren Aufgaben werden die Anpassung des Fahrradträgers dazu sein, der das E-Bike ja stehend im Innenraum transportierbar machen soll und das „zimmern“ eines Bettmoduls. Wobei ich das Bettmodul aufgrund der Pandemie und damit verbundenen Reisebeschränkungen mal ganz hinten anstelle…

Die Basis bildet eine 15 mm starke Platte aus Multiplex-Birke. Diese nimmt die beiden Schwerlastschienen (130 kg, mit Verriegelung), sowie die Airlineschienen zum verzurren verschiedenster Ladungen auf. Ich habe mich bewußt gegen eine feste Verbindung, mittels Schrauben an den Verzurrpunkten im Kofferraum, entschieden. Die Platte wird von zwei Ratschengurten gehalten und gilt somit als Ladung und nicht als Einbau!

Auf dem Auszugsbrett können nun das Küchenmodul, die Kühlbox, sowie Euro-Kisten gestellt und verzurrt werden. Dazu werde ich in das Auszugsbrett noch eine Reihe von Schlitzen einfräsen, um Spanngurte hindurch zu führen. Leider werden die Fräsköpfe erst gegen Ende der kommenden Woche geliefert.

Die Innenraumbreite ist perfekt geeignet, um bis zu drei Euroboxen mit 40 cm Breite aufzunehmen und durch den Einbau der Airlineschienen lassen diese sich auch gut und sicher verzurren.

Nun heißt es nur doch das ganze mit einem Teppichboden etwas „heimeliger“ zu gestalten, die Küchenkiste noch fertig zu stellen (also Frontblende sowie Deckel noch drauf) und dann steht ersten Tagesausflügen mit der Möglichkeit, sich einen warmen Imbiss zuzubereiten, nichts mehr im Wege. 😉

OPPEL Combo: Weiterer Schritt zum Innenausbau erledigt

Gestern kam ich endlich mal wieder dazu, etwas für den zukünftigen „Modulausbau“ am Combo (mir ist immer noch kein passender Kosename eingefallen. Ideas anyone?) fertigzustellen.

Zuerst habe ich die drei Airlineschienen zum befestigen und verzurren der Module und Ladung gebohrt und die Löcher gesenkt. Dabei waren der einstellbare Tiefenstopp und Maschinenschraubstock des Bohrständers sehr nützlich.

Anschließend habe ich mir mit einem Musterbrett/Reststück (rechts im Bild) ermittelt, ob mein Gedanke zur Befestigung der Modulplatte (15 mm Multipex Birke, 127 x 120 cm) im Fahrzeug, mittels zweier Ratschengurte überhaupt umzusetzen ist. Fazit: Ja, es ist lösbar. Im Gegensatz zur Befestigung mit Schrauben, anstelle der serienmäßigen Zurrösen, gilt diese Lösung dann nämlich als Ladung und nicht als Einbau. Im Schadensfall versicherungsrechtlich nicht unerheblich!

Die Anordnung der Airlineschienen konnte ich nun auch ermitteln und anzeichnen. Ebenso kann ich nun die passende Auszugsschiene, als Schwerlastauszug (bis 160 kg, mit Verriegelung) bestellen. Darauf wird dann das Brett (15 mm Multipex Birke, 120 x 40 cm), links im Bild verschraubt. Zukünftig kann man so z.B. Getränkekisten bequem ein- und ausladen, sowie in der Freizeit das Küchenmodul und die Kühlbox befestigen.

Ratzfatz waren gute 3 Stunden ins Land gegangen und es wurde kühl und dunkel, so dass ich die Garage gegen die Küche eintauschte. Dort war Sabine schon am werkeln, der am Morgen vorbereitete Hefeteig genug gegangen, der Backofen vorgeheizt und es stand dem Pizzen backen nix im Weg… 😉