Solarthermieanlage – Fertigstellung erfolgt

Am Freitag, knapp 7 Wochen nach dem tragischen Ereigniss, wurde die Solarthermieanlage von einem, mit unserem verstorbenen Installateur ebenfalls befreundeten Installationsbetrieb final verdrahtet und hydraulisch korrekt angebunden. Bisher lief diese ja im „Notbetrieb“, da einer der Fühler defekt war, das Zirkulationsmodul für die Frischwasserstation noch bestellt werden und diverse Kleinarbeiten erledigt werden mussten.

Zum Glück konnte ich all die vorgefertigten Isolierungen und Verkleidungen mittlerweile zusammentragen und am Pufferspeiocher montieren
Aktuell muss die Anlage noch mit VL-Temp. von max. 70° C gefahren werden, da der Heizkörperaustausch noch nicht durchgeführt werden konnte. Später wird die Anlage mit max. 55° C für die Heizkörper und 35° C für die (ebenfalls noch zu erstellende FBH im EG) gefahren

Nun kann das Feintuning an den Regelungen für das Zusammenspiel zwischen fossilem Ölkessel, Solarkollektoren und Pufferspeicher beginnen, um eine möglichst hohe solare Ausbeute zu erreichen. Wenn denn mal irgendwann auch der Schnee von den Kollektoren abgetaut ist. In der Zwischenzeit (also eher so zwischen Weihnachten und Neujahr) werde ich die noch fehlenden Stücke der Rohrisolierung aufmessen, besorgen und montieren.

Solarthermieanlage – Die Hardware kommt und ein jähes Ende

Weiter geht es mit der Story unserer Solarthermieanlage im Zuge der Heizungsertüchtigung und dem Einbau neuer Fenster und der Haustür im EG.

Mitte Februar 2023 kam bei kuscheligen Temperaturen um den Gefrierpunkt der Montagetrupp der örtlichen Schlosserei, um die Arbeiten auszuführen.

Die Jungs waren wirklich schnell, sauber und zuverlässig. Am ersten Tag wurden die Fenster komplett mit Rahmen ausgetauscht. Insgesamt 6 Fenster (darunter ein großes mit der Dimension ca. 2,5 x 1,6 m im Wohnzimmer) und eine Terrassentür. Leider gibt es davon keine Fotos, da ich arbeiten musste. Am nächsten Tag machten sich die fleißigen Menschen daran, die alte Eingangstür zu demontieren und die neue zu montieren. Auch hier war am Mittag die grobe Arbeit erledigt.

Alt (oben) vs. Neu (unten)

Die Feinmontage (Einbau neuer Rollläden, Bauwerksabdichtung, etc.) nahm abschließend noch einen weiteren Tag in Anspruch. Ich hätte nie gedacht, dass der Austausch von ca. 45 Jahre alten 2-fach, gegen 3-fach verglaste Fenster sich dermaßen bemerkbar macht.

Wettermäßig hatten wir echt Glück, denn 4 Wochen später sah es wie folgt aus:

Ab März füllte sich dann auch das provisorische Lager in der Garage mit den Komponenten zur Heizungsertüchtigung. Auf Grund der ewigen Lieferzeiten und fehlender Manpower konnte der Pufferspeicher mit seinen 140 Kilogramm erst im Juli in den Heizungskeller gewuchtet werden.

Dort stand er dann auch erst mal noch auf seiner Palette rum, bevor er im August final platziert werden konnte. Die ersten Pumpen- und das Warmwassermodul wurden dann recht zügig montiert und der Speicher mit Wasser befüllt.

Hier ist das Brauchwassermodul zu sehen, welches heißes Brauchwasser nach dem Durchlauferhitzerprinzip bereitstellt

Einen Tag nach meinem Geburtstag im September wurden dann auch die Vakuum-Röhrenkollektoren (2×18 + 1 x12 = 9 m² Kollektorfläche) auf dem Dach montiert. Da wusste noch niemand, auch unser Heizungsbauer nicht, welcher Schicksalsschlag uns alle ereilen wird.

Drei Wochen später bekam ich gegen 13:00 Uhr einen Anruf meines Sohnes auf der Arbeit, der unser aller kleine Welt aus den Angeln hob: Der Heizungsbauer, ein Freund meiner Frau seit fast 40 Jahren, ist in unserem Heizungskeller beim arbeiten umgefallen und wird reanimiert! Als ich dann eine 3/4 Stunde später zu Hause ankam, hatte der Notarzt die Maßnahmen eingestellt. Volker war am sog. plötzlichen Herztod verstorben. Heute, an seinem 60. Geburtstag, wurde er beigesetzt. :'(  Das Ereignis wirkt noch heute in mir nach…

Die Heizung wurde zwischenzeitlich von einem mit ihm befreundeten Kollegen notdürftig fertiggestellt, um uns wenigstens Heizung und Warmwasser bereitzustellen. Die restlichen Arbeiten werden sich noch weiter hinziehen.

Solarthermieanlage – Am Anfang stehen viele ???

Einleitung: Die Berichte in dieser Kategorie erfolgen zeitversetzt, da im voraus nicht abzusehen war welche menschlichen Tragödien sich im Verlauf des darauf folgenden Jahres abspielen werden…

Bereits am Jahr machten sich die Holde und ich Gedanken daüber die bestehende Heizungsanlage im Haus zu „ertüchtigen“. Unabhängig von diesem Despoten, der die Welt in eine Energiekrise trieb. Der Zufall wollte es halt, dass alles in einem Zeitraum ablief. Grundlegend ist anzumerken, dass unser Haus aus dem Jahr 1978 ist und eine recht gute Bausubstanz aufweist. Der ölbefeuerte Kessel ist aus Guss, „erst“ knappe 15 Jahre alt und liefert recht gute Werte bei einem moderaten Ölverbrauch. Lediglich die Heizkörper müssten in der von uns bewohnten Souterrainwohnung ausgetauscht werden. Eine Fußboden- oder Wandheizung scheidet aus Gründen der Bewohnbarkeit während des Umbaus aus. Zum Zeitpunkt der Überlegungen weilte zudem noch meine Schwiegermutter unter uns und bewohnt das Erdgeschoss.

Der erste Schritt bestand darin einen kompetenten Energieberater zu ermitteln, der unabhängig von Industrie und Handwerk arbeitet, sein „Handwerk“ versteht und zudem Verständnis für „Otto Normalverdiener“ und sein Konto besitzt. Meine alten Beziehungen und Kontakte in die Heizungsbranche erwiesen sich dabei als recht hilfreich und das Scouting führte zum Recruitingprozeß. Somit ging es im Juni 2022 los. Es wurde also Bestandsaufnahme gemacht, Ideen gesammelt, Vorschläge gemacht, wieder verworfen und so weiter. So wurde dann final ein Sanierungsplan und eine Umsetzungshilfe erstellt und die erforderlichen Unterlagen bei der BAFA eingereicht. Wohl wissend, dass es eine lange Zeit bis zu deren Genehmigung dauern wird.

Im zweiten Schritt versuchten wir nun einen Heizungsbauer zu finden. In diesen Zeiten gleicht das ja eher einer Jagd nach einem Einhorn oder ähnlicher Fabelwesen. Aber wir hatten wieder mal Glück und das pflegen alter Beziehungen, in diesem Fall der Frau, zahlte sich aus. Ein Freund und gleichzeitig der Ex-Mann der besten Freundin, mittlerweile selbstständig tätig sagte uns zu, die erforderlichen Materialien zu bestellen und einzubauen. Dazu wurde die Garage der Frau zum Lager umfunktioniert um die tropfenweise gelieferten Komponenten zwischenzulagern.

Das Konzept kann man wie folgt zusammenfassen:

  • Austausch der Heizkörper in der Souterrainwohnung, mit dem Ziel die erforderliche Vorlauftemperatur von 65° C auf 50° C zu senken. Zusätzlich ausmauern der Nischen um Wärmeverluste zu minimieren
  • Ergänzung der Heizungsanlage um einen Pufferspeicher (800 l), mit Solarthermie (Röhrenkollektoren) und Austausch der statisch laufenden Pumpen gegen energiesparende selbstregulierende Pumpen
  • Entfernung des vorhandenen Warmwasserspeichers (160 l, Trinkwasser) aus dem System und dafür erfolgt die Warmwasserbereitung im Durchlauferhitzerprinzip mittels Wärmetauscher über den Pufferspeicher
  • Der Ölkessel heizt nur noch bei Bedarf den Pufferspeicher auf. Sollte der Ölkessel die Grätsche machen, kann dieser durch ein anderes, hybrides System ersetzt werden. Was das sein wird? Keine Ahnung. Abwarten welche Technik oder Energieträger die Zukunft bereit hält. Von Holz über Gas (Flüssig- oder Biogas), Wasserstoff, Biofuels oder Wärmepumpe ist nun alles möglich.
  • Austausch der Fenster (Souterrain 2023/Wohnung EG ca. 2025) gegen 3-fach Verglasung und der Eingangstür. Die alten Fenster waren noch aus Holz mit Doppelverglasung. Die alte Tür aus Holz und mit einem einfach verglasten, feststehenden Teil.

Damit waren die Eckdaten festgelegt und es konnten Angebote eingeholt werden und die Kalkulation der Kosten abgeschlossen werden. Im Januar 2023 wurde die Fördersumme von knapp 18k € für den ersten Abschnitt genehmigt und damit konnten auch die Aufträge an die Handwerker final erteilt werden.

Los ging es Mitte Februar mit der Tür und den Fenstern. Davon erzähle ich demnächst mehr. Stay tuned…